Kollagen ist das am häufigsten vorkommende Protein im menschlichen Körper.1 Es besteht hauptsächlich aus den Aminosäuren Glycin, Prolin und Hydroxyprolin.

Es verleiht dem Bindegewebe Zugfestigkeit und gleichzeitig Elastizität und ist wichtiger Bestandteil von Haut, Haaren und Nägeln. Auch für die Struktur von Knochen, Sehnen, Bändern und Knorpeln ist das Protein essentiell.

Kollagen für Haut, Haare und Nägel

Kollagen ist dafür bekannt der Haut Elastizität und Spannkraft zu verleihen. Gleichzeitig wirkt es hydratisierend. Das heißt, es bindet Feuchtigkeit und sorgt so dafür, dass die Haut glatt erscheint.

Auch für volle Haare ist das Protein von Bedeutung. Es liefert dem Körper nicht nur Aminosäuren als Bausteine, sondern ist auch wichtigster Bestandteil der Kopfhaut, in der die Haarwurzeln verankert sind.2

Ähnlich positive Effekte hat Kollagen in Bezug auf die Nägel. Es beugt brüchigen und dünnen Nägeln vor, indem es die Struktur von innen verbessert.3

Somit hat es große Bedeutung für das äußere Erscheinungsbild.

Kollagen für Gelenke und Bänder

Besonders komplex ist die Matrix von Knochen, Gelenken, Knorpeln, Bändern und Sehnen. Auch sie benötigen einerseits Festigkeit und andererseits eine gewisse Elastizität, um dauerhaft widerstandsfähig zu bleiben.

Kollagen ist dafür verantwortlich diese Eigenschaften zu erfüllen. Vor allem Menschen, die sich viel bewegen sowie ältere Menschen können Probleme insbesondere mit Gelenken, aber auch mit anderen Geweben bekommen.

Auch in diesen Fällen profitieren viele Menschen von einer täglichen Kollagenzufuhr.

Die wichtigsten Kollagen-Typen im Überblick

Es gibt insgesamt 28 Typen von Kollagen. Die wichtigsten sind die Typen 1, 2 und 3.

Was ist Kollagen Typ 1?

Dieser Kollagentyp macht circa 90% des Gesamtkollagens im Körper aus. Von ihm ist größtenteils die Rede, wenn es um ein gesundes Bindegewebe geht. Typ 1 ist das Hauptkollagen der Haut. Es kommt aber auch in Sehnen, Knochen und Gefäßen vor.

Wer mit einer Kollagenzufuhr von außen sein Erscheinungsbild verbessern möchte, wird vor allem diesen Kollagentyp benötigen. Er ist in den üblichen Kollagen-Präparaten vorwiegend enthalten.

Was ist Kollagen Typ 2?

Es kommt im Körper zwar deutlich weniger vor als Typ 1, ist aber dennoch äußerst wichtig. Es ist Hauptbestandteil des Knorpels und wichtig für die Funktion der Gelenke. Dieser Typ ist vor allem für Menschen, die ihre Knorpel stärken möchten, von großer Bedeutung.

Was ist Kollagen Typ 3?

Dieser Kollagentyp ist Hauptbestandteil der sogenannten extrazellulären Matrix. Es ist damit für den Zusammenhalt und die Struktur der inneren Organe wesentlich, spielt aber auch eine Rolle für die Haut.4

Mit dem Alter lässt die körpereigene Kollagen-Produktion nach

Viele Menschen sind im zunehmenden Alter von Falten und einem schlaffen Bindegewebe geplagt. Der Grund ist simpel: Die Kollagenproduktion nimmt ab ungefähr dem 25. Lebensjahr ab. Es kann dann nicht mehr im selben Maße für Spannkraft und Elastizität sorgen, sodass sich das Erscheinungsbild der Haut verschlechtert.

In einer Studie wurde herausgefunden, dass der Kollagengehalt bei Menschen über 80 Jahren um etwa 68% reduziert ist. Das bedeutet, dass der Körper ab Mitte 20 pro Jahr ca. 1% weniger Kollagen herstellt.5

Die Lösung: Dem Körper Kollagen von außen zuführen

Um der nachlassenden Kollagenproduktion entgegenzuwirken, gibt es eine simple Strategie: Die tägliche Einnahme von Kollagen. Auf diese Weise wird der körpereigene Vorrat wieder aufgestockt.

Viele Menschen berichten von erstaunlichen Ergebnissen schon wenige Wochen nach Beginn der Einnahme. Ob eine straffe Haut, volle Haare, feste Nägel oder die Verbesserung der Gelenksgesundheit. Oft sind es mehrere erfreuliche Effekte, die beobachtet werden.

Wichtig ist dabei, dass die Kollagenzufuhr von außen regelmäßig, am besten ein- oder zweimal täglich geschieht. Der Körper bekommt auf diese Weise permanent Bausteine, die in seine verschiedenen Strukturen wie zum Beispiel das Bindegewebe eingearbeitet werden können.

Proteinshakes sind nicht dasselbe

Einige Menschen glauben, dass sie einfach einen normalen Proteinshake trinken können, um ihr Bindegewebe zu unterstützen. Allerdings ist dieser keinesfalls mit reinem Kollagen vergleichbar.

Der Grund: Proteinshakes haben eine große Reihe an verschiedenen Aminosäuren, die beispielsweise wichtig für das Muskelwachstum sind. Kollagen enthält hingegen insbesondere die drei Aminosäuren Glycin, Prolin und Hydroxyprolin, welche für ein gesundes Bindegewebe besonders bedeutend sind. In einem Proteinshake kommen diese Aminosäuren zu einem geringeren Anteil vor und werden vom Körper daher nicht so effizient für Haut, Haare, Nägel und Gelenke verwertet wie reines Kollagen. Die Effekte dieser Peptide sind bewiesen und haben eine eindeutige Wirkung.

Wie viel Kollagen sollte man pro Tag einnehmen?

Diese Frage kommt besonders häufig auf. Grundsätzlich ist eine tägliche Einnahme von 10 bis 20 g ratsam. Allerdings kann der Bedarf je nach Alter, Ernährungsstil, Aktivitätslevel und allgemeinen Ansprüchen variieren.

  1. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK21582/ ↩︎
  2. https://www.healthline.com/nutrition/collagen-for-hair ↩︎
  3. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28786550/ ↩︎
  4. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC20006/ ↩︎
  5. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1606623/ ↩︎

Geschrieben von: Anabel Wessling Senior Editor | Gesundheits-Expertin

Wissenschaftsjournalistin mit einem tiefen Interesse für Schönheit und Gesundheit, verbindet ihren Bachelor in Biochemie und Zellbiologie mit einem dynamischen Leben außerhalb des Labors.

Wissenschaftsjournalistin mit einem tiefen Interesse für Schönheit und Gesundheit, verbindet ihren Bachelor in Biochemie und Zellbiologie mit einem dynamischen Leben außerhalb des Labors.

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