Kollagen (auch Collagen) ist das häufigste Protein im menschlichen Körper. Es handelt sich um eine Familie von Strukturproteinen des Bindegewebes und kommt vor allem in Knochen, Sehnen, Bändern, Knorpel, Haaren und der Haut vor.

Es gibt mindestens 16 verschiedene Arten von Kollagen, Typ I bis IV sind die häufigsten. Davon wiederum kommt Typ 1 am meisten vor: Es macht circa 90% des Gesamtkollagens aus.

Kollagen Typ 1 ist das Hauptkollagen der Haut. Es kommt aber auch in Sehnen, Knochen und Gefäßen vor.

Wofür sind Kollagen Peptide wichtig?

Kollagen ist ein Strukturprotein, das dem Bindegewebe gleichzeitig Halt und Elastizität verleiht. Denn Haut, Blutgefäße und Lunge müssen einerseits stark sein und Widerstand leisten, andererseits müssen sie sich auch dehnen können.

So können sich beispielsweise Blutgefäße erweitern, was für die Kontrolle des Blutdrucks wichtig ist. Andererseits dürfen die Gefäßwände dabei nicht reißen und beschädigt werden. Genau dafür sorgt das Strukturprotein.

Auch der Haut verleiht Kollagen Elastizität und Spannkraft. Gleichzeitig bindet es Wasser, wodurch es dafür sorgt, dass die Haut glatt erscheint.

Mit dem Alter lässt die Produktion jedoch nach, was ein Faktor ist, der zur Faltenbildung beiträgt.

Kollagengehalt in der Haut: Jüngere im Vergleich zu älterer Haut.

Im Alter nimmt die Kollagenproduktion ab

Der Körper kann Kollagen Peptide selbst herstellen, allerdings nimmt die Produktion mit dem Alter stark ab. Bereits ab etwa dem 25. Lebensjahr lässt sie nach. Dementsprechend haben ältere Menschen deutlich weniger von dem Strukturprotein als jüngere.

Dies lässt sich besonders gut in der Haut messen. Eine Studie zeigte, dass bei Menschen über 80 Jahren der Kollagengehalt in der Haut um 68% geringer ist als bei jungen Menschen zwischen 18 und 29 Jahren.1

Der Kollagengehalt nimmt also im Schnitt circa 1% pro Lebensjahr ab.

Daher gewinnt insbesondere mit zunehmendem Alter eine Kollagenzufuhr in Form von Kollagen Peptiden an Bedeutung.

Kollagen Peptide: Für den Körper optimal verwertbar

Bei Kollagen handelt es sich um ein längliches Strukturprotein. Genau genommen handelt es sich um drei Proteinketten, die gemeinsam eine Tripelhelix bilden, also eine Art Strang, der aus drei Fäden besteht. Man kann sich diesen Strang wie ein gewundenes Seil vorstellen.

Mehrere Kollagen Proteine finden sich wiederum zu kabelartigen Bündeln, den sogenannten Kollagenfasern zusammen 2. Aufgrund dieser Struktur ist das Protein in der Lage, das Bindegewebe einerseits zu stärken und andererseits Elastizität zu verleihen.

Dieser stark verdrillte Aufbau ist für die Stärkung der Körperstrukturen unbedingt notwendig.

Wird Kollagen aus Rindern gewonnen, so liegt zunächst ebenfalls diese hochkomplexe Form vor. Eine Einnahme von Kollagen Pulver wäre in dem Fall für den Körper schwer verwertbar. Er müsste mit viel Mühe das große, sperrige Kollagen Molekül zunächst in seine einzelnen Bestandteile (Aminosäuren) abbauen, um schließlich die Bausteine wieder zum Aufbau körpereigener Kollagenstrukturen zu nutzen.

Herstellung von Kollagen Peptiden

Damit dem Körper die Aufnahme und Verwertung von Kollagen als Nahrungsergänzungsmittel vereinfacht wird, stellen die meisten Hersteller sogenannte Kollagen Peptide her.

Hierzu werden ganze Kollagen-Bündel in kleine Teile zerspalten (hydrolysiert). Nach dem Entziehen von Feuchtigkeit und dem weiteren Abbau mithilfe von Enzymen entstehen kurze Ketten aus Aminosäuren – auch Kollagen Peptide genannt.

Dieses Endprodukt kann deutlich besser vom Körper aufgenommen und verwertet werden, weil er direkt die einzelnen Bausteine zur Verfügung bekommt, anstatt ein großes komplexes Konstrukt.

Der Körper benötigt Vitamin C zur Synthese von Kollagen

Nachdem der Körper die Kollagen Peptide in einzelne Aminosäuren zerlegt hat, können diese an den jeweiligen Orten, wo sie gerade benötigt werden, wieder zu Kollagen aufgebaut werden.

Hierzu ist Vitamin C notwendig, welches als sogenannter Cofaktor dient 3.

Eine ausgewogene Ernährung ist daher ein wichtiges Kriterium, damit die Einnahme von Kollagen Peptiden ihre volle Wirkung entfalten kann. Besonders reich an Vitamin C sind Paprika, Acerola, grünes Blattgemüse und Zitrusfrüchte.

Kollagen Peptide einnehmen: Sinnvoll oder nicht?

Die Supplementierung von Kollagen ist mittlerweile unter vielen Promis und gesundheitsbewussten Menschen sehr beliebt. Sie nehmen oft schon nach wenigen Wochen erste Effekte wahr, z. B. in Hinblick auf das Bindegewebe, die Haut, Haare und Nägel.

Die in Kollagen Peptiden enthaltenen Aminosäuren sind wertvolle Bausteine für den Körper. Um der nachlassenden Kollagenproduktion im Alter entgegenzuwirken, ist eine Einnahme von Kollagen Peptiden daher durchaus sinnvoll. Wir empfehlen eine Einnahme unseres Glow Kollagens über mindestens 2 Monate, um selbst zu beobachten, was sich verändert.

Kollagen Peptide sind eine ideale Zutat für viele Speisen und Getränke

Das Besondere an Kollagen Peptiden: Sie eignen sich als ideale Zutat für die verschiedensten Speisen und Getränke. Da diese bis 300 °C hitzestabil sind, kann man sogar damit backen. Es zaubert zudem in vielen Heißgetränken, Suppen und Eintöpfen oft eine besonders cremige Konsistenz.

Gibt es pflanzliche Kollagen Peptide?

Da es nur in tierischem Gewebe vorkommt, gibt es kein natürlich vorkommendes pflanzliches Kollagen. Veganer und Vegetarier, die eine Alternative suchen, können z. B. die entsprechenden Aminosäuren einzeln supplementieren.

Dank moderner Biotechnologie gibt es heute allerdings auch im Labor hergestelltes Kollagen pflanzlichen Ursprungs. Denn man kann Gene für die Kollagenproduktion in das pflanzliche Genom einbringen, wodurch dann auch Pflanzen das Strukturprotein herstellen 4 5

Fazit: Kollagen Peptide für Haut, Haare und Nägel

Es ist das häufigste Protein im menschlichen Körper. Es verleiht unserem Bindegewebe Kraft und gleichzeitig Elastizität. Doch leider lässt seine Produktion im Alter nach, was mit zahlreichen Alterungserscheinungen einhergeht.

Daher ist eine Kollagen Nahrungsergänzung durchaus ratsam. Besonders gut lassen sich Kollagen Peptide vom Körper verwerten. Wenn dann noch genügend Vitamin C zugeführt wird, sind die besten Voraussetzungen geschaffen.

  1. Decreased Collagen Production in Chronologically Aged Skin ↩︎
  2. The Collagen Family ↩︎
  3. Efficacy of Vitamin C Supplementation on Collagen Synthesis and Oxidative Stress After Musculoskeletal Injuries: A Systematic Review ↩︎
  4. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23521064/ ↩︎
  5. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23298216/ ↩︎
Anabel Wessling

Geschrieben von  Anabel Wessling

Wissenschaftsjournalistin mit einem tiefen Interesse für Schönheit und Gesundheit, verbindet ihren Bachelor in Biochemie und Zellbiologie mit einem dynamischen Leben außerhalb des Labors.

Wissenschaftsjournalistin mit einem tiefen Interesse für Schönheit und Gesundheit, verbindet ihren Bachelor in Biochemie und Zellbiologie mit einem dynamischen Leben außerhalb des Labors.

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